Feuer im Berufsbildungswerk (BBW) der Evangelischen Stiftung Volmarstein: Rund 700 Menschen müssen sich in kürzester Zeit in Sicherheit bringen.
Diesen Ernstfall haben die BBW-Verantwortlichen geübt – mit durchaus guten Ergebnissen. „Das Gebäude war innerhalb von sechs Minuten weitgehend geräumt, das ist für unsere körperlich eingeschränkte Klientel sehr schnell“, so das positive Fazit von BBW-Chef Mathias B. Weber. Immerhin halten sich an einem normalen Tag viele Menschen mit Behinderung, darunter etliche Rollstuhlfahrer, in dem riesigen Komplex Am Grünewald auf.
Die vorher geheim gehaltene Großübung fand unter realistischen Bedingungen statt. Einige Azubis des BBW und Schüler des Werner-Richard-Berufskollegs trugen sogar nur T-Shirts, als sie sich angesichts des Feueralarms schnurstracks ins Freie „retteten“. Dort standen sie für kurze Zeit im Nieselregen, bis es Entwarnung gab. Draußen kontrollierten Ausbilder und Lehrer auf Sammelplätzen, ob ihre Azubis bzw. Schüler das Gebäude vollständig verlassen hatten.
Unter den Beobachtern der Großübung war auch Thomas Schuckert, stellvertretender Wetteraner Feuerwehrchef. Er saß auch bei der anschließenden Manöverkritik mit am Tisch. „Dieser Austausch mit der Feuerwehr ist für den Notfall sehr wichtig“, betont Axel Peitz, der als Sicherheitsfachkraft der Kontaktmann der Stiftung Volmarstein zur Wetteraner Wehr ist.
Wie üblich, wurden bei einer derart groß angelegten Übung auch Verbesserungs-Möglichkeiten deutlich: So war in dem großen Gebäude nicht jedem Einzelnen klar, welcher Fluchtweg nach draußen für ihn der kürzeste ist. „Das müssen wir im Alltag immer wieder kommunizieren“, sagte Axel Peitz.