Um auf das Thema Mobbing aufmerksam zu machen und Schüler*innen das Thema näher zu bringen, organisierte Frau Maatkamp den Besuch des Theater Lutz Hagen am 01. März 2023 in der Sporthalle unseres Berufskollegs. Schulleiter Herr Hoffmann begrüßte die Zuschauer*innen (Teilnehmende der Vollzeitklassen) sowie Darstellerinnen und sprach seinen Dank aus: „Es ist eine Erleichterung für das Haus, Schülerinnen und Schülern des WRBK es wieder – zum ersten Mal seit Corona – zu ermöglichen, Theater zu erleben.“
Ausgangssituation der Handlung: Ein Nacktfoto der Schülerin Scarlett taucht in den sozialen Medien auf. Drei Schauspielerinnen stellten während der sehr eindrucksvollen und authentischen Vorstellung dar, welche Reaktionen so ein Foto auslösen kann. Dabei tauchten sie in verschiedene Rollen: Sie zeigten uns als Teenagerinnen wie eine von ihnen das Foto teilte, als Freundinnen wie sie oder andere das Foto kommentierten und als Schülerinnen wie sie sich z. B. in der Pause über Scarlett lustig machten und sich ihr gegenüber unfair und bösartig verhielten = Das Mobbing begann.
Das Bühnenbild bestand aus drei flexibel beweglichen Boxen (siehe Foto), die als Zimmer, virtueller Raum oder Sprungbrett im Schwimmbad genutzt wurden. Die Szenen, in denen sich die drei Darstellerinnen als Freundinnen in ihrer Freizeit oder Schule trafen und auf Fotos in der WhatsApp-Gruppe reagierten, wurden von Rückblicken unterbrochen.
Sie führten das Publikum in unterschiedliche Epochen der Vergangenheit, in denen verschiedene Frauen jeweils ein bestimmtes Frauenbild verkörperten. Beispielsweise arbeitete eine Frau im 2. Weltkrieg als Pilotin, was zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich war. Eine andere demonstrierte in den 60er Jahren für Frauenrechte und eine weitere wehrte sich in den 80ern als Büroangestellte gegen die Belästigung ihres Chefs.
Für die Zuschauenden, die das Stück gespannt verfolgten, waren diese Rückblicke teilweise nicht leicht nachzuvollziehen. Doch am Ende wurde deutlich, dass auf diese Weise die weiblichen Vorfahren des Mobbing-Opfers Scarlett gezeigt wurden (Sie und ihre Klasse hatten in der Schule die Aufgabe bekommen, ein Referat über Frauen der Familie zu schreiben). Es sollte darauf aufmerksam machen, dass Frauen sich ihre heutige Rolle schwer erkämpfen mussten. Trotzdem verhalten sich manche Frauen heute – so wie in den Mobbingszenen im Stück sehr anschaulich dargestellt – wie Männer sich ihnen oft verhalten (hatten): „[…] wie Arschlöcher!“ (Zitat einer der Schauspielerinnen). Zum Schluss mahnten die Darstellerinnen: „Bevor es zu Mobbing kommt, wechselt die Perspektive und stellt euch vor, wie es euch gehen würde, wenn ihr gemobbt werden würdet!“
Nach tosendem Applaus ging es zurück in den Unterricht, wo es Raum gab, sich über die erlebten Eindrücke und das Thema Mobbing auszutauschen.