Es war ein denkwürdiger Moment für das Werner-Richard-Berufskolleg: Am 07. Dezember 2023 wurde unsere Schule im feierlichen Rahmen mit dem begehrten Schulpreis der AOK ausgezeichnet. Die festliche Veranstaltung bot Raum für die Würdigung der herausragenden Leistungen der Teilnehmenden des Laufwunders.
Die Freude und der Stolz waren greifbar, als verkündet wurde, dass das Werner-Richard-Berufskolleg den ersten Platz beim Laufwunder belegt hat. Die engagierte Teilnahme der Schüler*innen zahlte sich aus und die Schule wurde für ihre herausragende Leistung im Bereich der sportlichen Aktivität gewürdigt. Als Teil der AOK-Auszeichnung erhielt die Schule ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro. Diese finanzielle Unterstützung ermöglicht dem Berufskolleg, weitere Projekte und Aktivitäten zugunsten der Schüler*innen umzusetzen. Zusätzlich zu dem Geldbetrag gab es ein Spikeballset, das nicht nur für sportliche Abwechslung sorgen wird, sondern auch den Teamgeist fördert. In Anwesenheit von Mahi Abbas (AVO2), Patryk Szaikowski (AVO3) und Jason Sauer (Ausbildung IT) sowie den Sportlehrkräften Anja Osthoff und Bert Grabowski wurde die verdiente Anerkennung entgegengenommen.
Trotz des Triumphs gab es auch Raum für konstruktive Kritik. Schüler*innen des Werner-Richard-Berufskollegs äußerten Bedenken hinsichtlich des Namens „Laufwunder“, da diese ungünstige Wortwahl die Teilnahme von Rollstuhlfahrer*innen ausschließe. Diese Anmerkung fand bei den Veranstaltern des Laufwunders so viel Zustimmung, dass über eine zukünftige Namensänderung nachgedacht wird. Als ein möglicher Name wurde beispielsweise „Bewegungswunder“ vorgeschlagen, um die Vielfalt der Teilnehmenden besser zu repräsentieren. Diese Erfahrung unterstreicht einmal mehr den gemeinschaftlichen Geist und das Streben nach Inklusivität an unserer Schule.
Zur Stärkung des Selbstbewusstseins fand am 06. und 07. November in den Klassen der Ausbildungsvorbereitung (AVU 1-3) ein Workshop der besonderen Art statt.
Zwei Theaterpädagoginnen besuchten die Klassen an zwei Tagen und erarbeiteten mit den Teilnehmenden verschiedene Techniken aus dem Bereich des Improvisationstheaters. Unterschiedlichste Übungen boten die Möglichkeit, in die Haut verschiedener Charaktere zu schlüpfen. Dieser Prozess des Selbstausdrucks ermöglichte den Teilnehmenden ihre Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen zu sammeln. Insgesamt war der Theaterworkshop eine künstlerische Bereicherung und ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Stärkung des Selbstbewusstseins in der Ausbildungsvorbereitung. Diese erlebnisreiche Initiative zeigt einmal mehr, dass über den Rahmen des klassischen Unterrichts hinaus bedeutende Impulse für die persönliche Entwicklung unserer Schüler*innen gesetzt werden können.
Nach vier Jahren Pause fand im September endlich wieder und nun schon zum neunten Mal das von Werner Walther (ehemaliger Mitarbeiter des Berufsbildungswerks Volmarstein) organisierte inklusive Fußballturnier auf dem Abus Sportplatz am Schöllinger Feld in Volmarstein statt, für das Paul Kreß, Auszubildender des Grafikbereichs im Bildungswerk, das Werbeplakat entwarf.
Auf dem Rasen traten acht bunt gemischte Teams mit Spieler*innen von ABUS, des Berufsbildungswerks Volmarstein, des VfL Bochum, der Jugendfeuerwehr Wetter, des AS Hagen und des Werner-Richard-Berufskollegs gegeneinander an. Bei diesen inklusiven Fußballspielen versuchten Fußballbegeisterte im Rolli und Läufer*innen gemeinsam, den Ball für den guten Zweck über den Platz und möglichst oft ins Tor zu zaubern.
Zusammen mit Markus Bachmann, Vorstand der Evangelischen Stiftung Volmarstein, spielten für das BBW und unser Berufskolleg die Sportlehrer*innen Anika Klapheck, Niklas Jansen und Moritz Schniedergers mit; Schulleiter und ebenfalls Sportlehrer Christof Hoffmann sorgte als Schiedsrichter für ein faires Spiel. Selbst Vorstand der ABUS-Geschäftsführung Christian Bremicker kickte mit. Vorrangig ging es aber nicht um den Sieg, sondern um das Miteinander auf dem Rasen, denn einen Pokal bekam jedes Team.
Auch neben dem Spielfeld gab es Aktionen: Sportlehrer Dominik Jedamski organisierte ein Rolli-Street-Ball-Feld, auf dem teilnehmende Läufer*innen in Sportrollis Platz nehmen konnten, um möglichst viele Körbe zu erzielen. Linus, Schüler der Ausbildungsvorbereitung, musste aber erst einmal an Hussein im E-Rolli vorbei dribbeln, der in Linus‘ Parallelklasse ist, was nicht einfach war. Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt: ABUS sponserte zusätzlich Getränke und Grillwurst, die nicht nur dem lautstark mitfiebernden Publikum am Spielfeldrand schmeckten.
Am 28.11.23 überreichte Werner Walther, obwohl gesundheitlich angeschlagen, unserer Schulleitung Herrn Hoffmann und Herrn Schumacher nun die durch das Turnier und von Wetteraner Geschäftsleuten ermöglichte Spende in Höhe von 1353 Euro. Beide waren sehr überrascht und erfreut über die Summe und sprachen Herrn Walther ihr großes Dankeschön aus. Herr Schumacher lobte ihn zudem für seinen selbstlosen Einsatz: „Hättest du nicht schon den Lions-Ehrenamtspreis erhalten, würden wir dich nochmal vorschlagen.“ Diese sehr großzügige Spende werden wir unseren Teilnehmenden zugutekommen lassen. Auch Frau Sinter von der Öffentlichkeitsarbeit hat den Termin begleitet.
Das diesjährige Motto des bundesweiten Vorlesetages, der in diesem Jahr nun schon zum fünften Mal auch am Werner-Richard-Berufskolleg stattfand, war Lesen verbindet: Spannende, herzerwärmende oder interessante Geschichten können Menschen, Generationen und Kulturen zusammenbringen. Schüler*innen der Ausbildungsvorbereitung lauschten am 17.11.23 in den letzten beiden Schulstunden ganz gespannt zuerst Anne van Eickels – Sportjournalistin, die von ihrem Beruf erzählte: Sie interviewte schon Jürgen Klopp und Thomas Tuchel, begleitete die Frauen-Nationalmannschaft 2015 zur WM nach Kanada und ist oft Teil von Sportsendungen im WDR. Lichterketten und LED-Kerzen brachten eine gemütliche Atmosphäre, in der Frau van Eickels aus ihrem ausgewählten Buch Wolf von Saša Stanišić vorlas. Es handelt von einem Ich-Erzähler, der keine Lust auf den Aufenthalt im Ferienlager hat. Angst, Außenseitersein und Mut sind die Kernthemen des Romans. Ausgewählt hat sie das Buch, „weil man hören kann, welchen Spaß der Autor an Büchern hat.“ Denn das Buch ist in einer jungen und lustigen Sprache geschrieben. Nina Günster, ein Vorlesetalent, das schon zum dritten Mal beim Vorlesetag dabei war, präsentierte den Zuhörenden Szenen aus J.K. Rowlings Harry Potter– Der Stein der Weisen, die nicht im Kinofilm zu finden sind. Durch ihre ausdrucksstarke und abwechslungsreiche Art vorzulesen, konnte man sich ganz in die Geschichte hineinbegeben. Für Patryk Szajkowski war es eine Premiere, im roten Sessel aus der Leselounge Platz zu nehmen. Da er ein sehr großer Alexandra Popp Fan ist, wählte er für seinen Vorlese-Part ihre Biografie Dann zeig‘ ich es euch eben auf dem Platz: Wie ich meinen Traum lebe. Frau Pahne filmte Patryk dabei auf seinen Wunsch, weil er hofft, die Fußballspielerin mit dem Video davon überzeugen zu können, dass sie das WRBK besucht, vielleicht sogar an einer Sportstunde teilnimmt und sein Buch widmet. Wir werden berichten. Eine Überraschung war auch der Lesebeitrag unserer Sportlehrerin Frau Klapheck. Sie las aus einem selbst geschriebenen Bericht, den sie während ihres Sportstudiums verfasste: Was Norwegen für mich bedeutet – Facetten einer Exkursion. Darin geht es um eine Skifreizeit in Norwegen und ihre ersten Versuche, Langlauf-Ski zu fahren. Sehr informativ, aber auch lustig geschrieben. Alle waren begeistert von ihren Schreibkünsten und wollen in Zukunft mehr von ihr lesen. Der Text kann bald über das Bildungsportal der Evangelischen Stiftung im virtuellen Raum Vorlesetag gelesen werden. Zum Schluss las Frau Pahne einen Auszug aus einem etwas anderen Sachbuch: Unglaublich von Dan Marshall, der nicht nur ein sehr neugieriger Autor, sondern auch ein leidenschaftlicher Illustrator ist, der es liebt, Dinge, die es in der Welt gibt, einfach zu erklären und anschaulich zu gestalten. Es geht um unterschiedliche Themen, wie z. B. das Weltall, der Mensch oder die Tiere. Frau Pahne las vor, was das Besondere an der Ausscheidung von Wombats ist (Wer es wissen will, kann es in der Leselounge erfahren – Kommt gerne vorbei!). Wie immer hat das Publikum nach jedem Lesebeitrag per Daumenabfrage gezeigt, ob die einzelnen Bücher interessant und lesenswert sind. Und da das überwiegend der Fall ist, können wir euch die Bücher der Vorlesenden nur empfehlen. Also schnappt euch ein Buch (z. B. kostenfrei aus der Leselounge) und steigt ein in die phantastische Welt des Lesens.
In der SIHK Hagen fand der Berufsinfotag für Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf statt. Die Ev. Stiftung Volmarstein war dort mit der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) und dem Berufsbildungswerk sowie dem Werner-Richard-Berufskolleg vertreten. Rund 300 Schüler*innen aus Förderschulen und Schulen des Gemeinsamen Lernens nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren.
Diana Roothaer und Dominic Krämer vom Berufsbildungswerk Volmarstein gaben Einblicke in die berufsvorbereitende Maßnahme, in der gemeinsam mit den jungen Menschen eine berufliche Perspektive entwickelt wird. Einblick in ihre Ausbildung gaben Azubis des Fachbereichs Metall: Emre Can Gül, David Frohn und Leon Drake beschrifteten per Laser Flaschenöffner und versahen diese auf Wunsch der begeisterten Besucher*innen mit deren Namen oder Initialen. Selbstverständlich durften die beschrifteten Metallstücke dann behalten werden.
Ernst Schumacher, stellvertretender Schulleiter des Werner Richard-Berufskollegs, informierte über mögliche schulische Angebote der Förderberufskollegs. Martina Böllhoff, Mitarbeiterin der WfbM, sowie ein Team vom Sozialen Dienst informierten über die verschiedenen Arbeitsbereiche, die in der Werkstatt möglich sind. Sie stellten den interessierten Schüler*innen einige Eigenproduktionen und Produktionsarbeiten vor, wie z. B. Grußkarten und Kabel, die mit Lüsterklemmen verbunden werden.
„Diese Veranstaltung bietet viele Chancen“, waren sich waren sich Dominic Krämer, Diana Roothaer und Ernst Schumacher einig. „Wir hatten viele interessierte Schülerinnen und Schüler am Stand, die von den zahlreichen nicht-inklusiven Berufsinformationsveranstaltungen nicht wirklich profitieren. Diese Veranstaltung hingegen ist genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und bietet vielfältige Informationen und Beratung“, so Diana Roothaer. „Zudem haben wir hier die Möglichkeit, uns mit Kooperationspartnern zu vernetzen und Praktikums-plätze für die Schüler*innen zu gewinnen. Nach den Schüler*innen der Förderschulen aus der Region kamen am frühen Abend die Eltern, informierten sich und stellten den Expert*innen viele Fragen zur möglichen Zukunft ihrer Kinder. \sjs