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TV im Unterricht dank der TU Dortmund

TV im Unterricht dank der TU Dortmund

Inklusion jetzt auch beim Fernsehen? Wie kann das funktionieren?

Zu diesem Thema trafen sich am 20. April einige Klassen der Ausbildungsvorbereitung Vollzeit, um sich im Auftrag der Wissenschaft gemeinsam eine TV-Sendung anzuschauen – wie es sich einige wohl öfter im Unterricht wünschen. Studentinnen der Technischen Universität Dortmund besuchten das Berufsbildungswerk Volmarstein, um das Jugendmagazin YOIN vorzustellen.

YOIN setzt sich zusammen aus ‚young inclusion‘ und dem englischen Begriff ‚join‘, der mit teilnehmen zu übersetzen ist. Dabei handelt es sich um ein vollinklusives TV-Magazin. Warum vollinklusiv? Seit 2015 entstanden vierteljährlich bisher elf Folgen, die auch in einfacher Sprache, mit Untertiteln, in deutscher Gebärdensprache oder mittels Audiodeskription verfolgt werden können, denn dieses TV-Magazin, das über die Sender Sport1 und Kabel1 zu empfangen ist, hat sich zum Ziel gemacht, Barrieren abzubauen und Zuschauer für das Thema Behinderung sensibel zu machen.

Was hat das Ganze mit der TU Dortmund zu tun? Im Rahmen ihres Studienprojektes wollen die Studentinnen im Auftrag der Produktionsfirma ABM (Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien) ermitteln, wie die Sendung bei der Zielgruppe – also Jugendlichen und jungen Erwachsenen – ankommt und was sie sich wünscht. Dafür haben sie einen Fragebogen entwickelt, der ihnen die gewünschten Informationen liefern soll.

Bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesen anonymen Fragebogen ausfüllten, wollte ein Schüler wissen, was denn mit den Daten passiere. Auf die Nachfrage hin erklärten die Studentinnen, dass die Schülerinnen und Schüler durch ihre anonymen Antworten die Möglichkeit hätten, direkten Einfluss auf die Gestaltung der Sendung zu nehmen, da die Daten direkt an die Produktionsfirma weitergeleitet würden.

Nachdem alle den ersten Teil der Fragebögen ausgefüllt hatten, ging es endlich los: zurücklehnen und entspannt eine Runde fernsehen. Die Studentinnen präsentierten den Zuschauern die aktuellste Folge des YOIN-Magazins. Darin wurde auf sehr unterhaltsame Weise gezeigt, wie sich zwei Moderatoren der Sendung (beide an Multipler Sklerose erkrankt) beim Trampolin-Battle auspowerten, was geschieht, wenn Rap auf Gebärdensprache trifft oder wie eine digitale Brille einem gehörlosen Fußballfan den Besuch im Stadion bereicherte.

Außerdem erfuhren sie, wie Feuerwehrschläuche zu modischen Accessoires verarbeitet werden, welche Eindrücke ein YOIN-Moderator auf seiner Reise durch China sammelte und was eine junge, einst gehörlose Autorin dazu veranlasste, ein Buch („Ich bin anders – ich bin ich“) zu schreiben, über das sie in der Sendung interviewt wurde.

Die zahlreichen Fragen an die Studentinnen zeigten, dass das Magazin die Zuschauer interessiert und manche sogar gerne selbst Teil der Sendung sein würden.

Für Interessierte finden sich in den gängigen sozialen Netzwerken unter #younginclusion weitere Informationen.

Mit Google auf Expedition

Mit Google auf Expedition

Einmal im Leben durch das Sonnensystem fliegen oder auf Tauchstation gehen ohne nass zu werden?

Das durften die Auszubildenden des Fachbereiches Druck- und Medientechnik am Dienstag, den 13. März 2018, erleben.
An diesem Tag kam ein Mitarbeiter von Google, Sam Schliske, auf Initiative des Ausbilders Andreas Döschner ins Haus, der mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern – darunter auch Ausbilder aus dem Grafikbereich des Berufsbildungswerks Volmarstein sowie die unterrichtenden Kolleginnen des Fachbereichs Grafik des Werner-Richard-Berufskollegs – auf Expedition ging, wodurch der Grafikraum so kurzerhand zum Weltraum wurde.

Bevor die Expedition beginnen konnte, bekamen die Teilnehmenden ein Smartphone mit der App „Google Expeditions“ in einem Cardboard – eine Brille aus Pappkarton – zur Hand, was in Kombination zu einer VR(Virtuelle Realität)-Brille wurde.

Herr Schliske erklärte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass es durch die VR-Technik möglich ist, in seiner Wahrnehmung sozusagen mitten in einem Raum zu stehen, der einen in 360 Grad umgibt. Indem man den Kopf bewegt wie in der Realität, kann jeder einen beliebigen Bildausschnitt wählen. So sieht man zum Beispiel vor sich ein Korallenriff und bei der nächsten Drehung stellt man erschreckend fest, dass ein Hai hinter einem schwimmt.

Als Guide führte er durch virtuelle Räume, z. B. durch das Sonnensystem, eine Unterwasserwelt oder ein Museum, indem man auf spannende Weise nachempfinden konnte, wie sich das Farbensehen bei verschiedenen Lebewesen unterscheidet. Während der Präsentationen drehten alle ihre Köpfe wild hin und her, um die neuen Perspektiven ausgiebig auf sich wirken zu lassen, was Herr Böhnen fotografisch festhalten musste. WOWs und OHs füllten den Raum und man tauschte sich über das Gesehene aus: „Ich hätte nicht gedacht, dass die Sonne soooo groß ist!“ oder „Krass, ich möchte auch ein Insekt sein und die Welt in diesen Farben sehen können!“

Bei kurzen Pausen, in denen die Brillen abgenommen wurden, um die Augen etwas zu schonen, beantworteten die Auszubildenden Fragen des Google-Mitarbeiters wie „Was meinen Sie, wie alt ist das Sonnensystem?“ oder „Wie hängen denn Sonnenlicht und Farbensehen zusammen?“

Insgesamt fanden vier Präsentationen statt, bei denen die Schülerinnen und Schüler der Unter-, Mittel- und Oberstufen in jeweils 45 Minuten auf eine neue und sehr spannende Art gelernt haben, warum Haie Surfer teilweise zum Fressen gern haben oder was im Auge passiert, wenn wir Farben sehen. Die Kolleginnen waren sich im Anschluss einig darüber, dass der Einsatz von VR-Brillen und der Google-Expeditions-App seine Vorteile haben und ein neues Unterrichten ermöglicht, an dem auch zukünftige Klassen ihren Spaß haben werden.

Gutes Benehmen ist keine Glückssache

Gutes Benehmen ist keine Glückssache

Begrüßung, Sitzhaltung, Tischmanieren: Im Knigge-Kurs lernen Schüler des Werner-Richard-Berufskollegs, alltägliche Situationen zu meistern.

Wie sitzt man beim Gespräch korrekt am Tisch? Welche Kleidung ist passend beim Vorstellungstermin? Wie sieht eine freundliche Begrüßung aus? Schüler des Werner-Richard- Berufskollegs haben mit Hilfe einer Knigge-Trainerin gelernt, solche Alltags-Situationen perfekt zu meistern. Am Ende gab es ein Zertifikat für die Bewerbungsmappe.

„Gutes Benehmen hilft beruflich und privat enorm weiter“, erklärt Jens Hufschmidt, Lehrer an der Schule für Körperbehinderte der Stiftung Volmarstein, den Grund für den besonderen Unterrichtstoff. Um den zu vermitteln, bekamen die Schüler „seiner“ Berufsfachschulklasse mehrfach Besuch von Personaltrainerin Dagmar Gossen.

„Dein perfekter Auftritt“, so lautet das Projekt der Malteser, für das sie ehrenamtlich an Schulen in der gesamten Diözese Essen unterwegs ist. Ihr Ziel ist es, mit Jugendlichen angemessene Umgangsformen einzuüben. Wichtige Worte dafür sind generell „Bitte“, „Danke“, „Guten Tag“, „Auf Wiedersehen“ und „Entschuldigung“. Und grundsätzlich betont Dagmar Gossen: „Die größte Stärke, die man gegenüber anderen zeigen kann, ist Zuverlässigkeit.“

Die Schüler staunten, dass für einen guten ersten Eindruck – z.B. beim Vorstellungsgespräch – die Kleidung entscheidend ist (58 Prozent). Stimme (38 Prozent) und Gesprächsinhalt (7 Prozent) haben dagegen geringe Bedeutung. Beim Thema „Handy“ warnte sie die Jugendlichen davor, flapsige Ansagen auf die eigene Mailbox zu sprechen. „Wenn eine Firma aufgrund einer Bewerbung anruft, macht das keinen guten Eindruck“, so die Knigge-Trainerin.

Den ultimativen Praxistest gab es beim Abschluss-Essen im Restaurant Margarethenhöhe: Begrüßung, Sitzhaltung, Gesprächsverhalten, Tischmanieren und Verabschiedung – darüber hatten die Schüler beim Knigge-Kurs ausführlich im Klassenzimmer gesprochen. Am Ende hatten sie alle eine Erkenntnis gewonnen: Gutes Benehmen ist wahrlich keine Glückssache!

Spende für die Schulküche

Spende für die Schulküche

Es gibt Mitarbeitende der Evangelischen Stiftung Volmarstein, die sich neben ihrer täglichen Arbeit auch ehrenamtlich für die Menschen engagieren, die in der Stiftung leben.

In dieser Hinsicht ist Werner Walther, Mitarbeiter des Berufsbildungswerks (BBW), ein Dauerbrenner: Beim Fußballturnier, das er regelmäßig einmal im Jahr zugunsten des Werner-Richard-Berufskollegs sowie des BBW organisiert, kamen diesmal rund 2300 Euro zusammen. Dafür wurden bei örtlichen Händlern wichtige Geräte für die Schulküche angeschafft – und zwar ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, mehrere Waffeleisen sowie Tassen und Schürzen für das Kulturcafé.

Das Fußball-Turnier, das stets auf dem Sportplatz Schöllinger Feld stattfindet, wurde auch diesmal von der Firma ABUS und Volmarsteiner Geschäftsleuten unterstützt. Vor Ort halfen wie üblich Mitarbeiter des BBW und Lehrer des Berufskollegs tatkräftig mit – als Grillmeister, Schiedsrichter oder Spielplan-Tüftler.

BBW holt Platz zwei bei Medien-Awards

BBW holt Platz zwei bei Medien-Awards

Ein toller Erfolg: Platz 2 bei der Verleihung der Druck- und Medien-Awards.

Bei diesem wichtigsten Wettbewerb der deutschen Druckwirtschaft hatte sich das BBW in der Kategorie „Sozial engagiertes Druckunternehmen des Jahres“ beworben. Die Awards wurden bei einer Gala in Berlin verliehen.

„Für uns war das ein tolles Erlebnis“, meinten Ausbildungsleiter Alfons Schach und Ausbilder Jürgen Betz. Gemeinsam mit den beiden Auszubildenden Meggi Yuen und Antonio Groß waren sie in die Hauptstadt gefahren, um an der glamourösen Veranstaltung teilzunehmen.

Beworben hat sich das BBW gemeinsam mit zwei Kooperationspartnern: dem Verband Druck + Medien (VDM) Nord-West und dem Essener Unternehmen Druckpartner. Hinter der Dreier- Bewerbung steckt eine besondere Kooperation: Das BBW bildet junge Menschen mit Behinderungen aus, um sie mit Hilfe des VDM und dessen Mitglieds-Firmen in Arbeit zu bringen.

Volmarstein ist das einzige Berufsbildungswerk in NRW, das Jugendlichen mit Behinderungen eine Ausbildung im Bereich Druck und Medien anbietet. Trotz praxisnaher Ausbildung: Für die Azubis sind Praktikumsplätze in externen Betrieben enorm wichtig. Daher ist der Verband Druck + Medien ein bedeutender Partner. Einige der 700 Mitglieds-Firmen – u.a. Verlage, Zeitungshäuser, Druckereien und Werbeagenturen in NRW – sind potenzielle Anbieter von Praktikums-Plätzen.

Seit einiger Zeit wirbt das BBW bei den Verbands-Firmen um Praktika für „seine“ Azubis. Dafür haben die Volmarsteiner Azubis die Kampagne „Ichbinwiedu“ ausgetüftelt. Die Jugendlichen entwarfen und produzierten Flyer und Plakate.

Das Unternehmen Druckpartner ist ein Paradebeispiel für die gelungene Kooperation zwischen BBW, VDM und einem Unternehmen: So hat Druckpartner eine ehemalige die BBW-Auszubildende übernommen. Sie hatte während ihrer Ausbildung in dem Betrieb ein Langzeit- Praktikum absolviert. Weil sie voll überzeugte, bekam sie bei Druckpartner eine „richtige“ Stelle.

Berufserkundungstag lockt viele Besucher

Berufserkundungstag lockt viele Besucher

Volles Haus beim Berufserkundungstag im Berufsbildungswerk und Werner-Richard-Berufskolleg.

„Wir hatten jede Menge gute Gespräche“, so das Fazit von Ausbildungsleiter Alfons Schach zu diesem jährlichen Tag der offenen Tür. Den nutzen stets Jugendliche mit Körperbehinderungen oder Autismus-Spektrum-Störung, um sich zusammen mit ihren Eltern im BBW umzuschauen. Ebenso kommen ganze Klassen von Förderschulen aus der Region.

Sie alle machen sich bei Führungen durch Werkstätten und Wohnbereiche sowie im Probe-Unterricht am Werner-Richard-Berufskolleg ein umfassendes Bild von der Einrichtung. Die bietet ihnen die Möglichkeit, unter mehr als 30 Ausbildungsberufen zu wählen – und zwar in den Bereichen Wirtschaft & Verwaltung, Metalltechnik, Ernährung & Hauswirtschaft, Elektrotechnik, Druck- & Mediengestaltung sowie Agrartechnik.

Erstmals gab es eine Anlaufstelle für Vertreter von Betrieben, die Praktikumsstellen für BBW-Auszubildende anbieten. Externe Praktika sind enorm wichtig, weil sie den Jugendlichen mit Behinderung als Sprungbrett auf den ersten Arbeitsmarkt diesen können. „Das ist von den Firmen prima angenommen worden“, berichtete BBW-Mitarbeiterin Ute Oussar, die zum Organisationsteam gehörte. Gut besucht waren auch die Vorträge im Autismus-Zentrum.

„Für uns bietet der Berufserkundungstag die Chance, die ganze Vielfalt des BBW zu präsentieren“, betonte BBW-Leiter Mathias B. Weber. Daran sind stets Mitarbeitende aus allen Bereichen beteiligt – also Ausbildung, Berufskolleg, Lernort Wohnen und den Fachdiensten. Sie machen die Vielfältigkeit des Hauses aus.