22.11.18 | WRBK
Wie funktioniert eine Großdruckerei? Darüber informierten sich 18 Auszubildende mit Behinderung des Berufsbildungswerks (BBW) der Evangelischen Stiftung Volmarstein beim Besuch im Medienhaus Lensing.
Das Unternehmen druckt neben seiner eigenen Tageszeitung Ruhr-Nachrichten zahlreiche Wochenblätter und Zeitungsbeilagen.
„Unsere Auszubildenden haben viele interessante Einblicke in den Alltag einer großen Druckerei bekommen“, so das Fazit von Dietmar Meinbreckse, in Volmarstein Koordinator des Fachbereichs Druck- und Medientechnik.
Nach dem freundlichen Empfang durch Kerstin Brandt, Assistentin der Geschäftsführung, folgte die aufschlussreiche Führung durch das Druckhaus. Die jungen Besucher staunten über die riesigen Papierrollen, die dort verarbeitet werden. Ebenso eindrucksvoll war, dass gedruckte Zeitungen oder Beilagen vollautomatisch auf Fließbändern zu Laderampen transportiert werden.
Im Volmarsteiner BBW werden Jugendliche mit Behinderung u.a. zu Mediengestaltern (früher Schriftsetzer), Medientechnologen Druck (früher Drucker) und Medientechnologen Druckverarbeitung (früher Buchbinder) ausgebildet. Volmarstein ist der einzige BBW-Standort in NRW, der diese Ausbildung anbietet. Besuche in Betrieben wie dem Medienhaus Lensing dienen dazu, den Auszubildenden mit Behinderung Einblicke in den Alltag ihres späteren Berufs zu ermöglichen.
13.07.18 | Allgemein, BBW, WRBK
Bei strahlendem Sonnenschein fand der Abschlussgottesdienst zum ersten Mal draußen statt.
Im Innenhof hinter der Sporthalle versammelten sich Auszubildende, Schülerinnen und Schüler sowie viele Mitarbeitende aus Werner-Richard-Berufskolleg und Berufsbildungswerk, um sich gemeinsam auf die Ferien einzustimmen.
Wir wünschen allen schöne Ferien und eine gute Urlaubszeit!
9.07.18 | Allgemein, WRBK
Hauswirtschaftsunterricht einmal anders: Ein Sternekoch besucht unsere Schule und kocht mit Auszubildenden,Schülerinnen und Schülern.
Mehrere Kilogramm feinstes Rinderfilet liegen zum Anschneiden bereit. Kleine Wachteleier warten auf eine angemessene Verarbeitung, die langen Teigrollen sollen Gnocchis werden und die Melonen wurden schon „entkleidet“. Es sind wahrlich keine Discounter Lebensmittel, mit denen die Jugendlichen aus dem Werner-Richard-Berufskolleg (WRBK) heute ein 4-Gänge-Menü zaubern dürfen.
Der Küchenchef und Geschäftsführer Rainer Schorer ist aus Castrop-Rauxel angereist und nicht nur dort ein Begriff. Bevor er das Restaurant „Parkbad Süd“ in Castrop übernahm, arbeitete der aus Pforzen im Ostallgäu stammende Kochprofi aus Leidenschaft in verschiedenen Sternebetrieben und hochklassigen Restaurants. Mehrere Jahre betreute er für den Deutschen Fußball Bund die Nationalmannschaften – als Mannschaftskoch trug er die Verantwortung für das Wohlergehen der Spieler.
„Das ist für die Jugendlichen schon eine ganz tolle Sache, dass dieser Profi heute mit ihnen zusammen kocht“, freut sich Lehrerin Nicola Tiggemann-Koch. Über private Kontakte hat sie den Sternekoch in die Evangelische Stiftung Volmarstein gelockt und dieser ist ganz begeistert: „Ich bin das erste Mal hier. Die Schüler sind sehr wissbegierig, hören mir zu, arbeiten fleißig“.
„Mit dem Besuch von Rainer Schorer wollen wir unseren Schülern und Auszubildenden der Fachpraxis Hauswirtschaft eine Freude machen“, sagt Nicola Tiggemann-Koch, „sie lernen heute neue Techniken und besondere Lebensmittel kennen und auch das Dekorieren im Anschluss ans Kochen gehört mit zum Lernprogramm.“
Mit Geduld und einer ruhigen Art zu erklären, zeigt Rainer Schorer den Azubis wie man fachmännisch das Argentinische Rinderfilet zerlegt. Immer weg vom Körper und bloß nicht zu viel abschneiden. „Das Fleisch war teuer“, mahnt er. Konzentriert sind die Jugendlichen bei der Sache, schwingen die scharfen Messer und sind mäuschenstill, wenn der Profi spricht. „Herr Schorer ist klasse. Ich habe alleine einen Lachs filetiert und ein Maispouladen-Hühnchen tranchiert“, erzählt Andreas sichtlich angetan.
Und auch die Lehrerinnen schauen dem Profi gern über die Schulter und freuen sich über den einen oder anderen Tipp für zuhause. Überraschend greift der Sternekoch dabei auch zur Küchenmaschine Thermomix. „Aber für mich ist diese Maschine eben nur ein Mixer“, lacht er. Seine Lebensmittel sind exquisit, alles von Hand gemacht. „Es geht einfach nichts über selbstgemachte Speisen“, betont er, „und das ist viel leichter, als man gemeinhin glaubt.“ Ein spannender Vormittag für die 14 Auszubildenden, der mit dem gemeinsamen Speisen des 4-Gänge-Menüs an einer langen Tafel gekrönt wurde.
9.07.18 | Allgemein, BBW, WRBK
Ausdauer und Ehrgeiz bewiesen 212 Schüler und Auszubildende mit Behinderung des Werner-Richard-Berufskollegs der Evangelischen Stiftung Volmarstein.
Bei der internen Aktion „Laufwunder“ galt es, im Klassenverband auf dem Sportplatz möglichst viele Runden zu laufen.
„Es war ein tolles Gemeinschaftserlebnis“, meinte Lehrerin Susanne Ewald, „jeder Schüler hat versucht, für seine Klasse etwas zu erreichen.“ Die Pädagogin gehört zur Gruppe von Lehrern, die das „Laufwunder“ organisiert hat.
Auf dem Sportplatz waren die Jugendlichen zu Fuß unterwegs, aber angesichts ihrer jeweiligen Behinderung auch im Rollstuhl oder auf dem Fahrrad. Auf der Strecke wurden sie mit Getränken und Obst versorgt. Helfer bildeten eine Trommlergruppe und sorgten so für Stadion-Atmosphäre. Das spornte alle Akteure an.
Wer eine Viertelstunde schaffte, bekam einen Punkt. Für eine halbe Stunde gab es zwei Punkte. Und wer 60 Minuten durchhielt, wurde mit drei Punkten belohnt. Erstaunlich viele Jugendliche hielten eine Stunde durch. Die meisten Runden schaffte die Klasse AVU 2. Als Anerkennung dafür gab es einen Gutschein für ein Klassen-Grillen.
Weil viele Schüler mit Behinderung Herz- und Lungenprobleme haben oder unter Asthma leiden, fand das Lauf-Event unter ärztlicher Aufsicht statt. Das Projekt „Laufwunder“ wird unterstützt vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, dem NRW-Schulministeriums und der AOK Nordwest.
15.05.18 | Allgemein, WRBK
Seit vielen Jahren nutzt das Werner-Richard-Berufskolleg die Möglichkeit, das Leben seiner Schülerinnen und Schüler mit aktuellen Themen zu bereichern.
So finden häufig zweimal im Schuljahr Theateraufführungen entweder im Mehrzweckraum oder in der Sporthalle statt, die sich dann mit Bestuhlung, Bühnenaufbau, Verdunklung, Beleuchtung und Multimediaausstattung in echte Zuschauerräume verwandeln – dies ist alles nur möglich dank des professionellen Einsatzes unserer Haustechnik!
Ebenso professionell agierte am 7. Mai das Tournee-Theater Sonni Maier aus Witten mit seinem Stück druck und erntete großen Applaus: Thematisch ging es um die Nutzung der Smartphones und die Verbreitung unserer Daten im Netz, dargestellt an zwei jungen Menschen, von denen sie total auf ihr Smartphone fixiert war und jede App auch zur beruflichen Selbstdarstellung nutzte, während er als Hacker deutlich distanzierter mit dem Druck (druck) umgehen konnte.
Ein Leben ohne Smartphone scheint auch an unserer Schule – wie überall – undenkbar zu sein, Druck entsteht, wenn man zu oft mit fragwürdigen Kontakten im Netz unterwegs ist, aber auch, wenn man – ohne Smartphone – von vielen Informationen abgeschnitten ist.
4.05.18 | Allgemein, WRBK
Inklusion jetzt auch beim Fernsehen? Wie kann das funktionieren?
Zu diesem Thema trafen sich am 20. April einige Klassen der Ausbildungsvorbereitung Vollzeit, um sich im Auftrag der Wissenschaft gemeinsam eine TV-Sendung anzuschauen – wie es sich einige wohl öfter im Unterricht wünschen. Studentinnen der Technischen Universität Dortmund besuchten das Berufsbildungswerk Volmarstein, um das Jugendmagazin YOIN vorzustellen.
YOIN setzt sich zusammen aus ‚young inclusion‘ und dem englischen Begriff ‚join‘, der mit teilnehmen zu übersetzen ist. Dabei handelt es sich um ein vollinklusives TV-Magazin. Warum vollinklusiv? Seit 2015 entstanden vierteljährlich bisher elf Folgen, die auch in einfacher Sprache, mit Untertiteln, in deutscher Gebärdensprache oder mittels Audiodeskription verfolgt werden können, denn dieses TV-Magazin, das über die Sender Sport1 und Kabel1 zu empfangen ist, hat sich zum Ziel gemacht, Barrieren abzubauen und Zuschauer für das Thema Behinderung sensibel zu machen.
Was hat das Ganze mit der TU Dortmund zu tun? Im Rahmen ihres Studienprojektes wollen die Studentinnen im Auftrag der Produktionsfirma ABM (Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien) ermitteln, wie die Sendung bei der Zielgruppe – also Jugendlichen und jungen Erwachsenen – ankommt und was sie sich wünscht. Dafür haben sie einen Fragebogen entwickelt, der ihnen die gewünschten Informationen liefern soll.
Bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesen anonymen Fragebogen ausfüllten, wollte ein Schüler wissen, was denn mit den Daten passiere. Auf die Nachfrage hin erklärten die Studentinnen, dass die Schülerinnen und Schüler durch ihre anonymen Antworten die Möglichkeit hätten, direkten Einfluss auf die Gestaltung der Sendung zu nehmen, da die Daten direkt an die Produktionsfirma weitergeleitet würden.
Nachdem alle den ersten Teil der Fragebögen ausgefüllt hatten, ging es endlich los: zurücklehnen und entspannt eine Runde fernsehen. Die Studentinnen präsentierten den Zuschauern die aktuellste Folge des YOIN-Magazins. Darin wurde auf sehr unterhaltsame Weise gezeigt, wie sich zwei Moderatoren der Sendung (beide an Multipler Sklerose erkrankt) beim Trampolin-Battle auspowerten, was geschieht, wenn Rap auf Gebärdensprache trifft oder wie eine digitale Brille einem gehörlosen Fußballfan den Besuch im Stadion bereicherte.
Außerdem erfuhren sie, wie Feuerwehrschläuche zu modischen Accessoires verarbeitet werden, welche Eindrücke ein YOIN-Moderator auf seiner Reise durch China sammelte und was eine junge, einst gehörlose Autorin dazu veranlasste, ein Buch („Ich bin anders – ich bin ich“) zu schreiben, über das sie in der Sendung interviewt wurde.
Die zahlreichen Fragen an die Studentinnen zeigten, dass das Magazin die Zuschauer interessiert und manche sogar gerne selbst Teil der Sendung sein würden.
Für Interessierte finden sich in den gängigen sozialen Netzwerken unter #younginclusion weitere Informationen.