Glücksspirale unterstützt die Trauerkultur in der Ev. Stiftung Volmarstein.
„Wenn Auszubildende, Schülerinnen, Schüler oder Mitarbeitende und ehemalige Mitarbeitende versterben, steht die Zeit still“, weiß Katrin Gerlach. Die Seelsorgerin spendet in solchen Momenten den Menschen im Berufsbildungswerk und im Werner-Richard-Berufskolleg Trost. Eine Gedenkandacht, Gebete, eine Kerze anzünden oder etwas in ein Erinnerungsbuch schreiben hilft, mit dem Unfassbaren umzugehen.
Ania Osthoff, Religionslehrerin am Volmarsteiner Berufskolleg, hatte mit weiteren Kolleginnen und Kollegen den Wunsch, zusätzlich einen Gedenkort für die Verstorbenen zu schaffen – einen Ort der Erinnerung und Ruhe. In Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbereichen „Garten- und Landschaftsbau“, „Technisches Produktdesign“ und „Metallverarbeitung“ wurde aus dem Wunsch Wirklichkeit, ein Geldbetrag stand in Aussicht und die Planung konnte beginnen.
„Ich habe mitbekommen, wie ein Teilnehmer gestorben ist. Wir haben eine Kerze angemacht. Jetzt seinen Namen auf eine Plakette zu gravieren und den Namen zu lesen ist schön“, so Tobias Radtke, Auszubildender im Garten- und Landschaftsbau beim ersten Spatenstich für einen neuen zentralen Gedenkort. Neben dem Berufskolleg entsteht ein kreisrund gepflasterter Bereich, zu dem ein barrierefreier, gewundener Pfad führt. Mit Sitzbänken und von Hecken und Sträuchern geschützt, lädt ein zum Verweilen. Zentrales Element sind mehrere Stelen, an denen die Namen der Verstorbenen auf kleinen Plaketten angebracht werden können. So entsteht auch ein Rückzugsraum für kleinere Gruppen, an dem beispielsweise auch Religionsunterricht abgehalten werden kann.
Am Berufsbildungswerk Volmarstein und dem Werner-Richard-Berufskolleg machen junge Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Autismus-Spektrum-Störungen eine Berufsausbildung oder besuchen die Berufsschule. Bei einigen Krankheitsbildern ist die Lebenserwartung stark einschränkt. Daher kommt es immer wieder vor, dass junge Erwachsene während ihrer Zeit dort versterben. Für ihre Mitschüler*innen und auch für Mitarbeitende ist es nicht leicht, damit umzugehen.
Die Kosten für den neuen Gedenkort trägt zum großen Teil die Glücksspirale. Den Rest haben die Schülerinnen und Schüler und die Mitarbeitenden gemeinsam über Spenden zusammengetragen. So machen sie den Ort zu ihrem eigenen, zu dem sie einen Teil beigetragen.
GlücksSpirale ermöglicht die Anschaffung einer interaktiven Sportwand
Lichteffekte pulsieren durch die Sporthalle. Laute Musik gibt den Takt an für die jungen Erwachsenen, die mit sichtlichem Spaß vor einer großen Leinwand um die Wette Bälle werfen. Im Werner-Richard-Berufskolleg in Volmarstein ist das Matheunterricht 4.0. Denn an der großen Leinwand wird mitreißend und innovativ gerechnet und addiert. Spielen, Bewegen, Laufen, Lachen statt Stillsitzen und Denken. „Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler da abholen, wo sie sind“, sagt Christof Hoffmann, Schulleiter am Werner-Richard-Berufskolleg (WRBK). In der Schule der Ev. Stiftung Volmarstein ist seit kurzem eine neue interaktive Sportwand im Einsatz. „Bewegung und Kopfarbeit zu kombinieren macht nicht nur den jungen Erwachsenen Spaß, sondern ist auch eine besonders effektive Art, Lerninhalte zu vermitteln“, betont der Lehrer. „LÜ“ – so heißt das neue System, das in der großen Sporthalle der Schule und des angrenzenden Berufsbildungswerks für Begeisterung sorgt. An der Hallendecke hängt ein High-Definition-Laserprojektor. An der Wand ist eine riesige Projektionsfläche. Mit dem Tablet wird die Technik gesteuert, die riesige interaktive Projektionen und ein beeindruckendes Licht- und Soundsystem startet. Verschiedene Apps decken alle Themenbereiche ab, von Mathematik über MINT, Kunst, Sport, Sprachen, Geografie und mehr. „Die LÜ verwandelt den Raum in eine ganz andere Welt“, sagt Mareike Zarges, Lehrerin am WRBK. „Die Schülerinnen und Schüler sind total begeistert.“ Das neue System mache die Sporthalle zu einem virtuellen Lernraum, in dem alle Sinne der Jugendlichen angeregt werden, so die Lehrerin. 3DKameras an der Decke projizieren auf eine riesige Wandfläche z.B. ein Mathe-Quiz, Bilder mit Englisch-Vokabeln, eine Yoga-Einheit oder ein Fußballfeld. Das System versteht das Verhalten und die Interaktionen der Spielerinnen und Spieler und reagiert darauf in Echtzeit. Licht- und Soundsysteme sind synchronisiert und vertiefen so das virtuelle Erlebnis. „Das macht den Teilnehmenden richtig Spaß“, weiß Mareike Zarges. „Aber gleichzeitig haben wir eine enorme Steigerung der Motivation. Wir kriegen die Schülerschaft damit gefangen.“ Es sei halt etwas anderes, Matheaufgaben an der Tafel zu lösen oder in einem interaktiven Spiel Prozentrechnen zu üben, betont die Fachfrau. Dominik Czaja findet das Mathespiel klasse. „Auf jeden Fall besser, als stumpf auf dem Papier zu rechnen“, sagt der angehende Fachabiturient. Neben dem Spaßfaktor hat das sportliche Lernen für den 23-Jährigen Rollstuhlfahrer auch noch andere wichtige Vorteile: Aufgrund seiner Behinderung ist seine Hand oft verkrampft und schreiben fällt ihm daher schwer. „Die richtige Antwort mit dem Ball an der Wand abzuwerfen fällt mir auch leichter“, betont er. Das WRBK setzt nicht nur mit der LÜ digitale Technik im Unterricht ein. Tablets und digitale Tafeln sind in allen Klassen im Einsatz. „Für unsere Schülerschaft ist Digitalität Normalität“, sagt Schulleiter Christof Hoffmann. „Mit den verschiedenen digitalen Medien schaffen wir ein attraktives Lernumfeld und so bessere Lernerfolge.“ Die Anschaffung der rund 34.000 Euro teuren interaktiven Sportwand war nur möglich durch eine Förderung von rund 27.000 Euro durch die GlücksSpirale. „Wir sind total dankbar, für das Engagement der GlücksSpirale“, betont Geschäftsbereichsleiterin Sabine Riddermann. „Nur so sind solche Anschaffung möglich, die den Schulalltag auf so spannende Weise bereichern.“
Klient*innen des Betreuten Wohnens und Schüler*innen der Ev. Stiftung Volmarstein besuchen Veranstaltung im Wittener Saalbau. „Das macht richtig Spaß“ sagt Güldane Baars und stößt die Holzkugel mit Schwung über das Spielbrett. „Ein bisschen fester …!“, feuert ihr Ehemann Marcus sie an. Beim inklusiven Kultur-Parcour im Wittener Saalbau genießen die beiden einen kurzweiligen Nachmittag. Das Ehepaar lebt in einem Wohnprojekt der Ev. Stiftung Volmarstein im Preinsholz in Witten-Annen. Dort erfahren sie so viel Unterstützung wie nötig und genießen gleichzeitig so viel Selbstständigkeit wie möglich. Kultur erleben gehört dazu.
Auch Michael Jäger findet es klasse im Saalbau. An einer Staffelei bemalt er ein großes Blatt mit grellen Farben bevor er auf der kleinen Bühne „in den Zug steigt und nach Österreich losbraust“. Jil Eppert unterhält sich währenddessen im Gang mit anderen Besuchern. „Das ist ein wichtiges Kultur-Angebot hier“, betont die junge Frau, die in der Kesselstraße in Witten in einer eigenen Wohnung lebt und in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Volmarstein arbeitet. „Es ist klasse, mal andere Leute kennen zu lernen“, freut sie sich. Kevin Arlt arbeitet als Freizeitbegleiter in der Stiftung und unterstützt gemeinsam mit mehreren Kollegen und Kolleginnen die Klienten und Klientinnen des Betreuten Wohnens der Ev. Stiftung Volmarstein bei ihrem Ausflug. „Das ist eine schöne Art der Inklusion“, betont der junge Mann. „Alle haben sich total darauf gefreut auf diesen Nachmittag.“
Auch aus dem Werner-Richard-Berufskolleg ist eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen nach Witten gekommen. Gemeinsam mit Frau Maatkamp testen u. A. Mahi Abbas, Tobern Peters sowie Paul Gehrt das vielfältige Angebot und hatten viel Spaß dabei, Teller auf dünnen Stäben zu balancieren oder mit bunten Tüchern zu jonglieren.
Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus haben keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft und auch nicht in der Ev. Stiftung Volmarstein“, betont Markus Bachmann, Vorstand der Stiftung. „Wir stehen für Offenheit und Vielfalt und leben diese in der täglichen Arbeit.“ Daher stellt sich die Ev. Stiftung Volmarstein hinter die Aufrufe zu den Demonstrationen, die in dieser Woche in Hagen und Witten stattfinden:
Mittwoch, 24. Januar 2024 in Witten
Veranstalter ist die seit 2015 bestehende Initiative „Ennepe-Ruhr stellt sich quer“. Sie wird von einem Bündnis verschiedener Organisationen aus Witten und dem ganzen EN-Kreis unterstützt wird. Anlass ist eine Veranstaltung der AfD-Bundestagsfraktion, die am Mittwoch im Saalbau stattfinden wird.
Start um 17:30 Uhr vor dem Saalbau Witten (Bergerstr. 25) Donnerstag, 25. Januar 2024 in Hagen
„Bündnis offen bunt“ (Bob) ruft zur Demo am kommenden Donnerstag auf, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, gegen Rassismus und Antisemitismus sowie gegen die Zerstörung der Demokratie zu setzen! Start der Demonstration ist um 18 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz. Von dort geht es durch die Innenstadt zur Muschel in den Volkspark. Dort endet die Veranstaltung mit einer Kundgebung.
Der diesjährige Gottesdienst kurz vor den nahenden Weihnachtstagen stand mit dem Motto „Light my way“ unter einem ganz besonderen Stern. Bei einer bis zum letzten Platz gefüllten Sporthalle und gemütlich gedämmtem Licht startete die Schulband VolMies gleich zu Beginn mit einem Lied von Wincent Weiss – „Schenk mir Zeit“. Die Botschaft dahinter: gemeinsame Zeit mit seinen Liebsten verbringen und Erinnerungen teilen zu können, sind schöner als jedes eingepackte materielle Geschenk.
Ohnehin wurde der Gottesdienst von der Frage begleitet, was uns in der heutigen Zeit Orientierung und Halt gibt. War es vor mehr als 2.000 Jahren der Stern über Bethlehem, der den Hirten und drei heiligen Königen den Weg vorgab, versuchte Connor auf einem Bobby Car, den Anweisungen des Navigationssystems quer durch die Sporthalle zu folgen. Diese amüsante schauspielerische Darbietung hatte eine Religions-Klasse von Frau Osthoff gemeinsam mit Katrin Gerlach vorbereitet und sorgte für heitere Stimmung unter den Anwesenden des Gottesdienstes. Die Schauspielgruppe zählte auf, woran sich Menschen noch orientieren können: am Nordstern, an der Sonne, einer Landkarte oder einem Kompass. Letzterer zeigt immer Richtung Norden. Welchen Sinn hat also ein Kompass, wenn er immer nur Richtung Norden zeigt? „Er bietet einen festen Bezugspunkt, nordet uns also gewissermaßen ein“, so Katrin Gerlach.
In ihrer Predigt ging sie noch einmal auf die traditionelle Weihnachtsgeschichte ein. Die drei heiligen Könige machten sich voller Erwartungen auf den Weg nach Bethlehem, da die Geburt eines Heilbringers verkündet wurde. In Bethlehem angekommen trafen sie auf ein Baby, das in einer ärmlichen Krippe in einem Stall lag. „Die Sterndeuter waren also mit einer anderen Erwartung aufgebrochen, als das, was sie vorgefunden hatten und doch wussten sie, hier ist etwas Besonderes geschehen. Auch das Leben kann anders als geplant verlaufen. Dann ist es wichtig, sich selbst treu zu bleiben“, erklärte Frau Gerlach. Sie vertrat die Meinung, dass es nicht darauf ankommt, wo wir hingehen, sondern wie wir diesen Weg gehen möchten. Im Sinne Jesus bedeutet dies, seinen Weg in Nächstenliebe zu gehen und damit Stabilität zu finden. Frau Gerlach nahm auch Rückbezug auf das Motto des Gottesdienstes „Light my way“, indem sie eine Stelle aus der Bibel zitierte: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg“ (Psalm 119:105). Gott gibt uns Orientierung, seine Worte sind Wegweiser und geben Halt.
Für die musikalische Untermalung sorgten die VolMies mit zwei weiteren Liedern „Der kleine Trommler“ und „An guten Tagen“. Auch die Musical-AG trug mit den Liedern „Feliz Navidad“, „Last Christmas“ und „Stille Nacht“ zu einer vorweihnachtlichen und besinnlichen Stimmung bei. Zum Ende von „Stille Nacht“ hielten alle Anwesenden sogar die Taschenlampe ihres Smartphones hoch gegen die Decke der Sporthalle und sendeten somit ein Licht in den Himmel. „Ein Zeichen der Hoffnung und ein Gedenken an alle Menschen, die mit uns nicht mehr Weihnachten feiern können“, so die Musical-AG.
Zum Abschluss verteilte Frau Riddermann von der Werkstatt aus alten Briefmarken hergestellte Magnete und Frau Gerlach hatte für alle Anwesenden einen kleinen Kompass dabei. Der Kompass, der immer nach Norden zeigt. N wie Norden, aber auch N wie Nächstenliebe. Ein gelungener und bedeutungsvoller Gottesdienst. (Don)
Am Donnerstag, den 07.12.23, verwandelte sich die Lagerhalle der Gärtnerei samt Vorplatz in eine kleine Weihnachtswelt. Dazu lud die Geschäftsstelle AQA (Ausbildung Qualifizierung und Arbeit) Mitarbeiter*innen des BBW, der Werkstatt für behinderte Menschen, des Qualifizierungsmanagements, der Integrationsfirma, der Wirtschaftsdienste Volmarstein und des Werner-Richard-Berufskollegs zu einem vorweihnachtlichen gemeinsamen Abend ein. Ausgerichtet wurde die Feier in diesem Jahr vom Berufskolleg. Frau Riddermann, Leiterin des Berufsbildungswerks, Schulleiter Christof Hoffmann und Roland Kompalka, Leiter des Ausbildungsbereichs, eröffneten die Veranstaltung mit einer persönlichen Ansprache und wünschten alles Anwesenden einen schönen Abend.
In typischen Weihnachtsmarktbuden mit Namensschildern, die in liebevoller Handarbeit selbst hergestellt wurden, schenkten Mitarbeiter*innen des Kollegiums u. A. Glühwein und Punsch und sehr leckere krosse Pommes Frites aus. Gold wert war der neue Grill, gespendet vom Lions Club Wetter Ruhr, der an diesem Abend eingeweiht wurde, während Bratwürste – auch als Veggie-Variante – gegrillt wurden. Circa 120 Mitarbeiter*innen der Evangelischen Stiftung folgten der Einladung, tauschten sich mit einem heißen Getränk aus, nahmen in der winterlich dekorierten und bunt leuchtenden Halle auf passend geschmückten Bierzeltbänken Platz und schlemmten. Währenddessen erklang die Weihnachtsplaylist im Hintergrund oder der Lehrerchor sorgte mit live performten Hits wie Last Christmas für heitere Stimmung. Einige Gäste sangen fleißig mit und versammelten sich in den unterschiedlichsten Konstellationen vor der Fotobox. Denn es galt, Fotoaufträge wie „Finde eine Person, die du noch nicht kennst und mache ein Foto mit ihr“ umzusetzen. Durch diese Aktion kamen sich Mitarbeiter*innen der einzelnen Bereiche näher und konnten die frisch geknipsten Fotos an die Weihnachts-Tanne hängen. Alle Bilder des Abends stehen in der Galerie zum Download bereit.
Was darf auf einer Outdoor-Winterveranstaltung nicht fehlen? Eine wärmende Feuerstelle mit Sitzgelegenheit. Dort brutzelten sich einige Gäste Marshmallows oder herzhaftes Stockbrot am Spieß und unterhielten sich über ihre Weihnachtspläne. Nach circa drei Stunden endete die Veranstaltung und die eine oder der andere packten sich am Candy-Stand noch eine gemischte Tüte für den Heimweg.
Wir danken allen helfenden Händen für ihren Einsatz während der Veranstaltung sowie für den reibungslosen Auf- und Abbau und freuen uns schon jetzt auf die Veranstaltung im Dezember 2024.
Die Collage der erstellten Fotos findet sich bald im Schulflur. Wer seine Fotos gerne in digitaler Form haben möchte, schreibt bitte eine Mail an: pahnej@esv.de