8.04.18 | WRBK
Wenn die Eltern nicht studiert haben, werden oft auch ihre Kinder keine Akademiker.
Um das zu ändern, beteiligt sich das Werner-Richard-Berufskolleg (WRBK) am Talentscouting-Programm des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Ziel ist es, unter den WRBK-Vollzeitschülern, die die Fachhochschulreife erwerben möchten, schlummernde Talente für ein Studium zu finden.
„Wir suchen die Schüler fürs Talentscouting nicht nach Noten aus“, betont Lehrerin Kirsten Bierwirth. Sie ist am Berufskolleg für Körperhinderte der Evangelischen Stiftung Volmarstein für den Bildungsgang „Fachoberschule“ verantwortlich. Als sie gemeinsam mit Kollegen die aktuell sieben Schüler fürs Talentscouting ausgewählt hat, waren Kriterien wie das Interesse für ein Fachgebiet oder Motivation zu eigenständigem Arbeiten entscheidend.
Direkte Ansprechpartnerin für die potenziellen Studenten am WRBK ist Barbara Bernhard. Die Mitarbeiterin der Technischen Universität Dortmund ist offizielle Talentsucherin bei diesem NRW-weiten Programm. Einmal im Monat besucht sie das Volmarsteiner Berufskolleg, um die Schüler individuell zu beraten. „Wir vereinbaren konkrete Aufgaben, die jeder Einzelne bis zum nächsten Termin erledigen sollte“, erklärt Barbara Bernhard. Grundsätzlich informiert sie über Studien- Möglichkeiten an insgesamt 14 Hochschulen in NRW. Und im Zweifelsfall muss sie auch mal von einem Studium abraten.
Michal Körnig interessiert sich für ein Informatik-Studium. Der junge Mann, der in einem Elektrorollstuhl sitzt, hat den Tag der offenen Tür der TU Dortmund besucht. Die Anfahrt mit Öffentlichem Nahverkehr organsierte er natürlich selbst. Vor Ort erfuhr er viel Wissenswertes über den Studiengang. Darüber hat er Barbara Bernhard im Beratungsgespräch ausführlich berichtet. „An der Uni bin ich mit meinem Rollstuhl überall hingekommen“, hat er zusätzlich festgestellt. Für den Fall, dass er tatsächlich mal in Dortmund studiert, ist dies eine entscheidende Erkenntnis.
18.03.18 | WRBK
Gute Englisch-Kenntnisse werden am Werner-Richard-Berufskolleg der Evangelischen Stiftung Volmarstein besonders ausgezeichnet:
Dort haben Schüler neuerdings die Möglichkeit, an bundesweit einheitlichen Englisch-Zertifikatsprüfungen teilzunehmen. In NRW ist das Berufskolleg in Volmarstein die erste Schule für junge Menschen mit Körperbehinderungen, die an diesem Programm der Kultusministerkonferenz (KMK) teilnimmt.
„Das Zertifikat macht Bewerbungen unserer Schüler einen Tick besser“, erklären die Englisch- Lehrerinnen Anastasia Merkel und Alexandra Kühn. Zertifiziert werden Fremdsprachen- Kenntnisse, die sich an den Bedürfnissen des jeweiligen Ausbildungsberufs orientieren. So müssen z.B. angehende Bürokaufleute den Text einer englischen Stellenanzeige formulieren können.
Bei der Zertifikats-Premiere haben 11 Schüler die Prüfung bestanden. Die meisten absolvieren eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich und in der Metalltechnik. Ganz nebenbei hatten sich einige in ihrer Freizeit nützliche Vorkenntnisse erworben – und zwar bei Computerspielen. Dort ist oft englisches Vokabular gefragt. „Unsere ‚Gamer“ haben gute Voraussetzungen“, meint Anastasia Merkel schmunzelnd.
Doch spielend ist das Zertifikat nicht zu bekommen: Ein Halbjahr lang drücken die Jugendlichen zusätzlich eine Stunde pro Woche die Schulbank – freiwillig! Die Prüfung auf Englisch besteht aus vier Bereichen: Fragen beantworten, ein Schriftstück wie etwa einen Geschäftsbrief verfassen, Texte übersetzen sowie ein Rollenspiel, bei dem die Schüler z.B. ein Verkaufsgespräch führen. Am Werner-Richard-Berufskolleg gibt es das Englisch-Zertifikat in zwei Kategorien: „B1“ entspricht dem Realschulabschluss, „B2“ dem Abitur. „Solche Angebote machen unsere Schule attraktiver“, betont Schulleiter Christof Hoffmann.
Folgende elf Schülerinnen und Schüler sind die ersten Inhaber des neuen Englisch-Zertifikats am Werner-Richard-Berufskolleg: Dorothee Termühlen, Melanie Blank, Baris Akyüz, Sebastian Hoppe, Tim Zieseniss, Lukas Jentsch, Anna Kunkel, Sven-Erik Günter Krahmer, Matthias Bocksch, Bastian Vedder-Göcke, Klaudyna Cnotliwa.
15.03.18 | WRBK
Am 15. März 2018 machte sich die Gruppe auf den Weg nach Meinerzhagen zur Premiere des neuen Stücks „Inklusion am Gymnasium“. Die Texte waren gelernt, Gestik und Mimik einstudiert. Eigentlich konnte nichts schiefgehen. Dennoch, etwas Unsicherheit bleibt immer vor der großen Premiere. Klappt alles oder lähmt uns die Aufregung so sehr, dass wir unsere Fähigkeiten nicht abrufen können? Außerdem kann man sich ja nie sicher sein, ob das selbstgeschriebene Stück, das wir so lustig finden, auch bei Fremden gut ankommt?
Eineinhalb Jahre haben die Teilnehmer jede Woche nach dem Unterricht fleißig geprobt. Neben der Schule die Texte auswendig gelernt und sehr viel Durchhaltevermögen, Engagement und Zuverlässigkeit bewiesen. Jetzt sollte sich all die Mühe auch auszahlen. Als die Jugendlichen ankamen, ein Schock: „Oh mein Gott, so viele Menschen, damit hatten wir jetzt aber nicht gerechnet?“ Ein ca. hundert Personen starkes Publikum war versammelt und wartete schon gespannt auf die Theatergruppe. Die Teilnehmer schluckten ihre Nervosität nach unten und schritten mutig nach vorn.
Dann ging es los. Die Jugendlichen spielten – und sie zeigten nicht nur einen fehlerfreien, sondern auch einen mitreißenden und grandiosen Auftritt. In ihren Rollen flirteten sie mit dem Publikum und fesselten es in den jeweiligen Szenen. Der regelmäßige Zwischenapplaus des begeisterten Publikums gab ihnen noch mehr Aufwind und als das Stück vorüber war, waren alle begeistert und tief beeindruckt von der Leistung unserer Teilnehmer.
Das Lob für die Theatergruppe durch die Zuschauer war groß. Die Premiere war meisterhaft geglückt. Stolz und auch ein wenig erleichtert ging es zurück ins Berufsbildungswerk. „Das müssen wir unbedingt wiederholen“, so die einhellige Meinung aller Beteiligten.
4.01.18 | WRBK
Seit drei Jahren besuchen die Schülerinnen und Schüler des WRBK und der Realschule am Bleichstein in Herdecke gemeinsam ein Bundesligaspiel des BVB.
Eingeladen werden stets die Jugendlichen, die mit dem Förderpreis der Werner-Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung ausgezeichnet werden.
Der Hintergrund: „Die außerschulischen Begegnungen zwischen Schülerinnen und Schülern mit ohne Behinderung muss gefördert werden“, so der Wunsch der beiden Schulleiter Hubertus Schmalor (Herdecke) und Christof Hoffmann (Volmarstein). Auch nach der Preisverleihung sollten die jungen Leute Gelegenheit zur außerschulischen Begegnungen haben.
Da beide Schulleiter bekennende BVB-Anhänger sind, entstand der Gedanke, einmal im Jahr gemeinsam ein Spiel des BVB zu besuchen. Dr. Jochen Plaßmann, Vorstand der Werner-Richard, Dr. Carl Dörken Stiftung, konnte für diese Idee schnell gewonnen werden. Die Stiftung unterstützt den Besuch des Spiels nicht nur finanziell, sondern Dr. Plaßmann kommt stets persönlich mit packt tatkräftig mit an.
Bei der Führung im BVB-Stadion gingen die Schülerinnen und Schüler durch den Spielertunnel und nahmen Platz auf der Trainerbank. „Und wir haben die sogenannte ,Schalker Lounge‘“ besichtigt“, so Christof Hoffmann schmunzelnd. Damit meint er den Gefängnisbereich im Stadion …
In der Fanwelt des BVB durfte sich jeder Schüler auf Kosten der Werner-Richard, Dr. Carl Dörken Stiftung einen Schal aussuchen. So ausgerüstet, waren alle voller Vorfreude. Bei einer Dortmunder 4:0-Führung zur Pause schien auch klar zu sein. Was dann aber in der zweiten Halbzeit geschah, machte jeden BVB-Fan sprachlos und geht in die Fußballgeschichtsbücher ein. Am Ende stand es 4:4.
„Ein Dank an alle Beteiligten, die diesen Austausch wieder möglich gemacht haben“, so Christof Hoffmann.
27.11.17 | Allgemein, WRBK
Es gibt Mitarbeitende der Evangelischen Stiftung Volmarstein, die sich neben ihrer täglichen Arbeit auch ehrenamtlich für die Menschen engagieren, die in der Stiftung leben.
In dieser Hinsicht ist Werner Walther, Mitarbeiter des Berufsbildungswerks (BBW), ein Dauerbrenner: Beim Fußballturnier, das er regelmäßig einmal im Jahr zugunsten des Werner-Richard-Berufskollegs sowie des BBW organisiert, kamen diesmal rund 2300 Euro zusammen. Dafür wurden bei örtlichen Händlern wichtige Geräte für die Schulküche angeschafft – und zwar ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, mehrere Waffeleisen sowie Tassen und Schürzen für das Kulturcafé.
Das Fußball-Turnier, das stets auf dem Sportplatz Schöllinger Feld stattfindet, wurde auch diesmal von der Firma ABUS und Volmarsteiner Geschäftsleuten unterstützt. Vor Ort halfen wie üblich Mitarbeiter des BBW und Lehrer des Berufskollegs tatkräftig mit – als Grillmeister, Schiedsrichter oder Spielplan-Tüftler.
27.11.17 | WRBK
Ungewöhnlicher Besuch am Werner-Richard-Berufskolleg – FDP-Politiker hält eine Unterrichtsstunde.
Bodo Middeldorf, Landtagsabgeordneter aus dem EN-Kreis, schlüpfte an der Schule der Evangelischen Stiftung Volmarstein für eine Stunde in die Rolle des Lehrers. Natürlich ging es in der Klasse um aktuelle Politik und die Schülerinnen und Schüler machten engagiert mit.
Gleich zu Beginn sprach der FDP-Politiker über die gescheiterten Sondierungsgespräche zu einer Jamaika-Koalition in Berlin. „Das Thema wird uns in den nächsten Tagen intensiv beschäftigten“, prophezeite Bodo Middeldorf, der gelernter Diplom-Volkswirt ist. Seine Partei hatte die Jamaika-Verhandlungen beendet. Middeldorfs Einschätzung dazu: „Ich muss mir davon selbst erst noch ein genaues Bild machen.“
Während „seiner“ Schulstunde diskutierte der Abgeordnete aus dem Düsseldorfer Landtag mit den Schülern über das politische System Deutschlands: Wie kann man mitwirken? Wer entscheidet was? Bei den Schülern stießen diese Themen auf Interesse. Politik, das wurde deutlich, verfolgen sie durchaus in ihrem Alltag. Der Unterrichts-Besuch fand anlässlich der NRW-weiten Tage der Freien Schulen statt. Dabei laden private Schulen Politiker des Landtags ein, eine Schulstunde zu gestalten. Ziel ist es, den Schülern die Arbeit der Landtagsabgeordneten näher zu bringen.